Das Projekt connectPLUS

Das Projekt  hilft zur Erhaltung, Verbesserung, und Wiederherstellung von naturschutzfachlich wertvollen Trittsteinbiotop-Flächen. Diese dienen als Fortpflanzungs- oder Rückzugsorte für zu schützende Arten.

Es werden Trittsteinbiotope ab einer Flächengröße von 1,5 ha eingerichtet und wissenschaftliche Begleituntersuchungen zu Mikrohabitaten, und verschiedenen Artengruppen durchgeführt. Um den Vernetzungseffekt bestmöglich zu gewährleisten, werden – unter Berücksichtigung des Waldentwicklungsplans – prioritäre Gebiete und geeignete Flächen identifiziert.

Eine vertragliche Vereinbarung zwischen Waldbesitzer*innen und dem Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) regelt die entgeltliche Außernutzungsstellung für einen bestimmten Zeitraum, in dem die Waldbesitzer*innen weder aufforsten noch Bäume entnehmen dürfen. Auch sonst dürfen keine Eingriffe vorgenommen werden. Eine Ausnahme bildet jedoch die jagdliche Bewirtschaftung.

Wenn Sie unserer Forschung eine Fläche zur Verfügung stellen wollen, können Sie sich hier anmelden.

Flächenauswahl

Die Flächenauswahl unter Berücksichtigung von drei Schwerpunktthemen mit herausragenden Biodiversitätsaspekten:

  • Flächen mit Mikrohabitaten 
  • Sonderstandorte 
  • Flächen mit bekannten Vorkommen seltener Arten

Mikrohabitate sind Kleinlebensräume, die an Bäumen oder am Waldboden vorkommen. Sie erhöhen die Strukturvielfalt eines Waldes und damit verbunden die Vielfalt an Arten, Lebensräumen und auch die genetische Vielfalt.

Sonderstandorte im Wald sind Bereiche mit extremen standörtlichen Bedingungen, wie Nässe oder Trockenheit, grobblockigem Material, reinem Sand, Torfstandorte oder jene in subalpinen Bereichen. Entsprechend sind ein Lebensraum für hoch spezialisierte, an Extrembedingungen angepasste  und seltene Pflanzen-, Tier- und Pilzarten mit besonderer Bedeutung für die Biodiversität.

Flächen mit bekannten und dokumentierten Vorkommen von seltenen und daher gefährdeten Tier- und Pflanzenarten beinhaltet jene Arten, die in der Roten Liste Österreichs als mindestens „gefährdet“ eingestuft sind.

Projektergebnisse

Im Projekt ConnectPLUS sind folgende Tätigkeiten vorgesehen: 

  • Erstellung eines Konzepts zur objektiven und systematischen Flächenauswahl unter Berücksichtigung der drei Schwerpunktthemen und der Durchführung von Maßnahmen zur Flächenwerbung 
  • Einrichtung von ca. 350 ha Trittsteinbiotopen für eine Außernutzungsstellung über einen Zeitraum von 20 Jahren
  • Erstellung einer vertraglichen Vereinbarung zur Sicherstellung der Außernutzungsstellung über einen Zeitraum von 20 Jahren insbesondere durch Gewährleistung einer fairen Abgeltung für die Außernutzungsstellung 
  • Erhebungen und Begleituntersuchungen auf den Trittsteinbiotopen
  • Durchführung eines Fernerkundungsmonitorings (Satelliten-, Luftbild- und Laserscanning-Daten) zur Auswahl und Beobachtung von geeigneten Flächen für die Dauer der Außernutzungsstellung 
  • Social Media und Flächenakquise 
  • Wissenschaftliche Publikationen und Präsentationen der Ergebnisse auf Veranstaltungen