Dieses Handbuch wurde für die Durchführung einer „Schnellbewertung der Biodiversität“, englisch „Rapid Biodiversity Assessment“ (RBA) entwickelt, um den Erhebungsprozess im Rahmen des Trittsteinbiotope-Programms zu standardisieren. Die Gestaltung der Erhebungsmethoden ist daher auf die Programmziele zugeschnitten.
Es wird ein Multi-Taxa-Ansatz verfolgt mit dem Ziel, möglichst viele Daten über den Zustand der biologischen Vielfalt zu sammeln. In das RBA wird eine Auswahl verschiedener Artengruppen einbezogen, die von der Erfassung von Säugetieren und Vögeln bis hin zu Informationen für die Bewertung der Waldstruktur reichen.
Die Erhebungsmethodik und die hier vorgestellten Parameter basieren auf den Erfahrungen verschiedener etablierter nationaler Monitoringsysteme in Österreich und berücksichtigen darüber hinaus, soweit möglich, internationale Standards. Die Methoden der Waldstrukturerhebung orientieren sich an der Österreichischen Waldinventur (Hauk et al., 2020) und dem Naturwaldreservate-Programm (Steiner et al., 2019), um vergleichende Analysen zu ermöglichen. Für die Erfassung von baumbezogenen Mikrohabitaten (TreMs) verwenden wir den umfassendsten internationalen Standard von Larrieu et al. (2018), überarbeitet von Bütler et al. (2020). Die Auswahl der Arten folgt StartClim2016 (Schindler et al., 2017). Ein Projekt, das priorisierte Monitoringmaßnahmen vorschlägt, um die Biodiversität unter veränderten Klimabedingungen zu bewerten. Dementsprechend wurden Bäume und Gefäßpflanzen priorisiert, während Pilze, Bodenorganismen, Moose und Käfer für das Monitoring in Wäldern empfohlen
Aufgrund der großen Anzahl der im Rahmen des Projekts erfassten Standorte – ca. 500 in mehreren österreichischen Bundesländern – verfolgen wir in unserer Methodik zwei unterschiedliche Ansätze. Es werden Standard- und Intensiv-Erhebungen durchgeführt. Standarderhebungen werden an allen Standorten durchgeführt, um grundlegende Informationen zu erhalten (repräsentative Stichproben). Intensive Erhebungen werden (zusätzlich) an einer kleinen Anzahl von Standorten durchgeführt, die auf klare Forschungsfragen ausgerichtet sind (hypothesengeleiteter Ansatz).
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